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Hochsensible Menschen in der Wirtschaft

Das Thema Hochsensibilität bewegt sich langsam aber sicher immer weiter in die Gesellschaft hinein
Foto © 2014 Hans Jürgen Groß
. Das hat natürlich auch seine Schattenseiten, aber wir halten es im Großen und Ganzen für eine sehr positive Entwicklung. Das wohl jüngste Phänomen auf diesem Feld ist es, dass sich ein Bewusstsein über wirtschaftliche Auswirkungen zu formen beginnt. Die erste Welle dabei haben selbst hochsensible Berater und Coaches gebildet, die in der Arbeit mit und für HSP ihre Nische entdeckten. Momentan beginnen sich vermehrt auch Personalverantwortliche damit zu befassen - teilweise aus eigener Betroffenheit. Die zunehmende Erkenntnis, dass es da sehr sensible, oft auch sehr gewissenhafte und bemühte Menschen gibt, die für die Gesellschaft und für Unternehmen wertvolle Wahrnehmungen und andere spezielle Beiträge liefern können und wollen, finden wir begrüßenswert.

Im Zuge dieser Entwicklung wurde Georg Parlow, Autor des Buches "zart besaitet", und seit einem Jahr nebenberuflich als Personalberater tätig, zu einem Vortrag ins renommierte Novomatic-Forum in Wien eingeladen. Vor ca. 50 Firmeninhabern, Geschäftsführern, Personalverantwortlichen und selbstständigen Beratern sprach er über das Besondere, das wir HSP am Arbeitsplatz einbringen können. Auch unsere speziellen Bedürfnisse und Anforderungen kamen zur Sprache. Gut aufgenommen wurde sogar die zentrale Botschaft: „Während andere oft durch Stress (Druck oder Belohnungsversprechen von außen) zu Bestleistungen geführt werden können, ist Stress bei HSP kontraproduktiv. Man muss im Sinne des win-win nur schauen, dass es den HSP gut geht, dann arbeiten sie auch gut, weil es ihnen ein Anliegen ist, dass alles gut läuft und Dinge besser werden.“ Dass sich deswegen in absehbarer Zeit für uns Sensible viel ändern wird in der Arbeitswelt, ist leider nicht zu erwarten.

Erstaunlich ist, dass man auch bei der Besetzung von sehr stressbelasteten Führungspositionen (z.B. Vertriebsleiter) auffallend vielen HSP begegnet. Dabei wird deutlich, dass sie sich alle durch das Ziehen klarer Grenzen schützen können. Wir vermuten, dass diese Menschen in der glücklichen Lage waren, solche inneren und äußeren Haltungen und gutes Selbst- Management schon früh im Leben mitzubekommen und konsequent für sich zu festigen. Gesunde Grenzen setzen zu können, bedeutet nicht, egoistisch zu werden, sondern es ermöglicht, die eigene Zeit und die eigenen Ressourcen für die Projekte einzusetzen, die einem wirklich wichtig sind.

Gesunde Grenzen zu ziehen und aufrecht erhalten zu lernen ist daher besonders für Hochsensible äußerst wertvoll, damit man aktiv am Leben teilnehmen und seine Ziele erreichen kann, ohne auszubrennen oder sich ständig übermäßig zu belasten. (Ein Infoblatt dazu gibt es auf der Vereins-Webseite www.zartbesaitet.net unter dem linkwww.zartbesaitet.net/informationen-fur-hsp/liebevoll-grenzen-setzen/ )

Quelle: HSP-Newsletter April 2015